Mittwoch, 29. April 2009

KLANGSPORT aus sportlicher Sicht



Jede Bewegung hat ihren Rhythmus und viele Sportarten ihren ganz typischen Klang. So kann man akustisch Tennis von Tischtennis von Golf von Handball etc. unterscheiden, ohne auch nur einmal dabei hingeschaut zu haben. Und beispielsweise braucht der Hürdenlauf einen bestimmten, individuellen Schritttakt zwischen den Hürden, um zu gelingen. Alle kennen die TV-Bilder von strauchelnden Sportler/innen, wenn sie aus ihrem Bewegungsrhythmus gekommen sind und die Hürde mit sich reißen.

Dies nun aufzugreifen und künstlerisch zu gestalten ist nicht ganz neu. Das besondere an KLANGSPORT ist die Konzentration auf den Sport mit seinen zufällig anfallenden oder auch abfallenden Geräuschen. Diese unbeachteten Geräusche in den Focus zu stellen, sie zu gestalten und damit zu komponieren ist äußerst reizvoll.

Die Sportjugend im LandesSportBund NRW e.V. betätigt sich seit vielen Jahren in dem Bereich "Sport und Musik/Musik und Bewegung" innerhalb ihres Aufgabengebietes "Kulturelle Arbeit im Sport/ Kulturelle Jugendarbeit". D.h. sie kooperiert mit Musikverbänden NRW's, mit Hochschulen und Schulen, mit anderen Kulturträgern und auch einzelnen Kulturschaffenden, um den Sport, seinem vielfältigen Potenzial als Bildungsträger einzubringen und die künstliche, fachliche Trennung von Sport und Musik an einzelnen Stellen aufzuheben. Im Sport, in den Sportvereinen gibt es schon seit jeher, per Tradition, eine musisch-kulturelle Komponente. Sie wird z.B. durch Angebote wie Tanz, Tanztheater, circensische Künste (Zirkus), Bewegungstheater, Pantomime oder auch in der Rhythmik gelebt. KLANGSPORT könnte nun ein weiteres, selbstverständliches Angebot des Sportvereins werden. Für Sportlerinnen und Sportler sind die ihnen so vertrauten und doch unbekannten Geräusche (ihres) Sports ein guter Zugangsweg zu eigenem kreativen Experimentieren, Gestalten, Bewegen und Musizieren, ohne musikalische Vorkenntnisse.

Gudrun Neumann (Referentin kulturelle Arbeit im Sport / LandesSportBund NRW)

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